Die Apsis
Sie ist ein Bauelement der römischen Kaiserarchitektur und diente als halbrunder Gebäudeabschluss zur Aufnahme der Götterstatue bzw. des kaiserlichen Thronsessels. Vorbild ist die Lateranbasilika in Rom, die von Kaiser Konstantin im 4. Jh. errichtet wurde und als „Haupt und Mutter aller Kirchen“ gilt. Die Apsis zeigt stets nach Osten zur aufgehenden Sonne, dem Symbol des auferstandenen und verherrlichten Christus. Seit der Frühzeit des Christentums ist die Ostrichtung die Gebets- und Zelebrationsrichtung.
Mit jedem Schritt, den man im Altarraum Richtung Osten geht, wird der Raum heiliger, die Haltung demütiger, bis man vor dem Bischofsthron der Apsis steht. Über ihn leuchtet der Thron Gottes in den Kirchenraum, die „Deesis“, die „Fürbitte“, wie man das Motiv nennt: Christus, als königlicher Knabe thronend auf dem Schoß seiner Mutter, die Rechte zum Segen über das Volk erhoben, in der Linken das Evangelium als Schriftrolle. Zur Rechten des Thrones nähert sich in demütiger Haltung mit rotem Gewand der heilige Erzengel Michael, zur Linken des Thrones mit blauem Gewand der heilige Erzengel Gabriel.