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Pfingsten Basilius
Basilius der Große († 379)
Basilius der Große († 379): Aus dem Buch über den Heiligen Geist Wenn wir die Bezeichnungen für den Geist hören, wird unser Geist aufgerichtet und unser Denken bis zum höchsten Wesen erhoben. Er wird der „Geist Gottes“ genannt, „Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht“, der „gerade Geist“, der „führende Geist“. „Heiliger Geist“ ist sein vorzüglichster Name, sein Eigenname. An ihn wendet sich alles, was der Heiligung bedarf. Was nach dem Weg der Tugend lebt, sehnt sich nach ihm. Durch seinen Anhauch wird alles sozusagen befeuchtet, es wird gefördert, damit es zu dem eigentlichen Ziel gelangt, das ihm vom Wesen her bestimmt ist. Er ist der Ursprung der Heiligkeit, geistliches Licht. Er bietet durch seine Person jeder geistigen Kraft eine Art von Erleuchtung an, dass sie die Wahrheit finden kann. Vom Wesen aus ist er unzugänglich, und doch steht der Weg zu ihm dem Guten offen. Er erfüllt alles mit seiner Kraft, aber eine Teilnahme an ihm gibt es nur für den, der würdig ist. Die Teilhabe wird nicht allen im gleichen Maß gewährt. Er verteilt die Kraft vielmehr nach dem Maß des Glaubens. Er ist einfach dem Wesen nach, aber mannigfaltig in seinen Kräften. Bei einem jeden ist er ganz, und überall ist er ganz. Er verteilt sich, ohne selbst Teilung zu erleiden, und die Teilhabe an ihm ist ungeteilt. Es ist mit ihm wie mit einem Sonnenstrahl. Seine Wohltat ist bei dem, der sie genießt, als gäbe es ihn allein. Und doch leuchtet er über Land und Meer und durchdringt den Luftraum. So ist es auch mit dem Geist: er ist bei jedem, der für ihn empfänglich ist, als gäbe es nur ihn allein, und doch schenkt er allen die hinreichende Gnade. Die an ihm teilhaben, genießen ihn je nach der Fähigkeit ihrer Natur, nicht nach der vollen Möglichkeit des Geistes selbst. Von ihm kommt die Erhebung des Herzens. Er führt die Schwachen und leitet die Voranschreitenden zur Vollendung. Alle, die von Makel gereinigt sind, erleuchtet er, schenkt ihnen die Gemeinschaft mit seiner Person und macht sie so zu Menschen des Geistes. Es ist wie bei hellen und durchscheinenden Körpern: fällt ein Strahl in sie ein, bringt er sie selbst zu hellem Leuchten, und sie senden selbst wieder von sich aus Strahlen aus. So werden auch die Seelen, die den Geist tragen und vom Geist zum Leuchten gebracht werden, selbst geistlich und senden wieder Gnade zu den andern aus. Daher kommt Vorauswissen der Zukunft, Einblick in die Geheimnisse, Begreifen des Verborgenen, Zuteilung der Gnadengaben, Unterscheidung der Geister, Leben nach der Weise des Himmels, Aufnahme in den Chor der Engel, nie endende Freude, Verharren in Gott, Ähnlichkeit mit Gott und der höchste aller Wünsche: die Vergöttlichung.
Liber de Spiritu Sancto, Cap. 9,22-23: PG 32, 107-110
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