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Die Bedeutung der Eucharistie

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Cyrill von Jerusalem († 386), Bischof von Jerusalem und Kirchenlehrer
 
Aus einer mystagogischen Katechese über die Bedeutung der Eucharistie. Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! Da er nun vom Brot ausdrücklich erklärt: Da ist mein Leib, wer könnte fortan zu zweifeln wagen? Und da er versichert: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, wer könnte zweifeln und behaupten, es sei nicht sein Blut? So lasst uns Brot und Wein in tiefer Überzeugung als den Leib und das Blut Christi empfangen. Unter dem Zeichen des Brotes wird dir der Leib gegeben und unter dem Zeichen des Weines das Blut. Wenn du den Leib und das Blut Christi empfängst, sollst du an Leib und Blut eins mit ihm werden. So werden wir Christusträger, da sein Leib und sein Blut unsere Glieder durchdringt. So erhalten wir nach dem heiligen Petrus Anteil an der göttlichen Natur. Im Gespräch mit den Juden sagte einst Christus: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Sie hörten das Wort nicht seinem geistlichen Sinn nach, nahmen Anstoß und zogen sich zurück in dem Glauben, er verlange von ihnen, Menschenfleisch zu essen. Im Alten Bund gab es die Schaubrote. Sie gehörten in den Alten Bund und nahmen mit ihm ein Ende. Im Neuen Bund jedoch gibt es das Brot vom Himmel und den heilbringenden Kelch. Sie heiligen Seele und Leib. Wie das Brot dem Leib zukommt, so entspricht das göttliche Wort der Seele. Wir haben gelernt und die sichere Überzeugung gewonnen: Was Brot zu sein scheint, ist nicht Brot, auch wenn es so schmeckt, sondern es ist der Leib Christi. Was Wein zu sein scheint, ist nicht Wein, auch wenn es der Geschmack so will, sondern das Blut Christi. Davon hat vor Zeiten David gesungen: Das Brot stärkt das Herz des Menschen, und sein Gesicht erglänzt von Öl. Stärke darum dein Herz, indem du das Brot als geistliches Brot nimmst, und lass das Angesicht deiner Seele erstrahlen. Möge dir dies in einem reinen Gewissen enthüllt werden, damit du wie in einem Spiegel die Herrlichkeit des Herrn spiegelst und fortschreitest von Herrlichkeit zu Herrlichkeit in Christus Jesus, unserem Herrn. Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen. Cyrill von Jerusalem: Catechesis Mystagogica (de corpore et sanguine Domini) 4,1.3-6.9: PG 33, 1098 1099 – 1102 1103 – 1106.

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