​​Die Ikonostase
In Plankstetten ist der Altarraum durch eine Pergula, die links und rechts in die Seitenwände eingelassen ist, mit dem Kirchenraum verbunden. Die Pergula stellt eine frühe Form der Ikonostase (Ikonenwand) dar. In der Gesamtkirche wurde nachweislich seit dem 4. Jahrhundert, wahrscheinlich aber schon früher, der Altarraum durch Chorschranken (Cancelli) mit Säulen und Vorhängen vom übrigen Kirchenraum getrennt. In jeder orthodoxen Kirche befindet sich zwischen der nördlichen Türe und der Königlichen Türe eine Ikone der Gottesgebärerin und zwischen der Königlichen Türe und der südlichen Türe eine Christusikone.
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(Anmerkung: In den meisten katholischen Barockkirchen ist der linke Seitenaltar stets der Gottesmutter Maria geweiht. Auch im sogenannten „Herrgottswinkel“, der früher ein Kennzeichen katholischer Haushalte war, befand sich links neben dem rosenkranzgeschmückten Kreuz ein Herz-Mariä-Bild und rechts davon ein Herz-Jesu-Bild.)
Auf dem Querbalken der Pergula ist der Schriftzug zu lesen: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth“ (vgl. Offb 4,8c). Der Vers bezieht sich auf den Lobgesang der „vier Lebewesen voller Augen“ (Offb 4,6b) rings um den Thron Gottes. Es handelt sich dabei um geflügelte Wesen, deren Hauptaufgaben das Schauen und der Lobgesang sind. Sie vermitteln eine Ahnung von der überwältigenden Schönheit Gottes, an der man sich nicht sattsehen kann. „Zebaoth“ ist ein hebräischer Begriff und bezeichnet die (himmlischen) Heerscharen.
Gekrönt ist die Pergula vom Kreuz unserer Erlösung, zu dessen Füßen die Gruft mit den Gebeinen Adams zu sehen ist. Als Jesus am Kreuz starb, bebte die Erde und die Felsen spalteten sich (vgl. Mt 27,51b), so dass das Blut der Erlösung auf die Gebeine Adams fließen konnte. Den durch ein Erdbeben zersprungenen Felsen in der Gruft unterhalb Golgothas kann man heute noch in der Grabeskirche von Jerusalem sehen.